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Höhenlage, Gefälle und Bodenbedeckung als Risikofaktoren für PRRS-Ausbrüche in den USA

Sind die Höhenlage, das Gefälle oder die Bodenbedeckung des Geländes von Bedeutung?

13 Juni 2017
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Publikation

Land altitude, slope, and coverage as risk factors for PRRS outbreaks in the United States PLoS ONE 12(4): e0172638. Arruda AG, Vilalta C, Perez A, Morrison R (2017).

Was wurde untersucht?

Die Studie wurde erstellt, um den Zusammenhang zwischen geographischen Faktoren (einschließlich der Geländeerhebung und der Bodenbedeckung) und dem Auftreten von PRRS nach den Aufzeichnungen von Bob Morrisons Projekt zur Überwachung der Schweinegesundheit (MSHMP) zu untersuchen.

Wie wurde es gemacht?

Ausgewertet wurden die wöchentlichen Daten zum PRRS-Status aus Betrieben, die von 2009 bis 2016 am SHMP teilnahmen. Aus der SHMP-Datenbank wurden die Zahl der PRRS-Ausbrüche, die Jahre der Teilnahme am SHMP und die Standorte der Betriebe abgerufen. Zu den Umwelteigenschaften, von denen man annahm, dass sie das PRRS-Risiko beeinflussen, gehörten die Bodenbedeckung (Anbauflächen, Bäume und Sträucher), die Geländehöhe (in Metern ü. M.) und die Gefälleneigung (in Grad im Vergleich zur Umgebung). Weitere Risikofaktoren, die berücksichtigt wurden, beinhalteten die Region, das Produktionssystem, die Betriebssgröße und die Schweinebesatzdichte in der Zone, in der sich der Betrieb befand. Die geländebezogenen Variablen und die Schweinebesatzdichte wurden im Rasterformat aus einer Reihe von Quellen und extrapolierten Punkten (Betriebsstandorte) erfasst. Die Abhängigkeit von Betrieben, die zu einem bestimmten Produktionssystem gehörten, wurde im analytischen Modell berücksichtigt.

Was sind die Ergebnisse?

Das endgültige Modell beinhaltete die Schweinebesatzdichte, die Anzahl an Schweinen im Betrieb, die Bodenbedeckung und das Geländegefälle sowie die Region. Es gab einen positiven Zusammenhang zwischen dem Standort in einer Zone mit hoher Schweinebesatzdichte und der Bestandsgröße sowie dem Auftreten von PRRS-Ausbrüchen (p < 0,01). Ein steiles Gelände (ca. mindestens 9% Steigung) im Vergleich zu Gelände mit mäßigen Steigungen von 2% oder weniger scheint eine schützende Wirkung beim Auftreten von PRRS-Ausbrüchen zu haben. Ebenso wichtig war die Bodenbedeckung, wobei jegliche Art von Grünland oder Nadel- oder Laubbaumbestand im Vergleich zu landwirtschaftlichen Anbauflächen in negativem Zusammenhang mit dem Auftreten von PRRS-Ausbrüchen zu stehen scheint. Vorhandener Strauch- und Krautbewuchs und Nadel- oder Laubbaumbestand verringerten das Vorkommen von PRRS um 0,70, 0,56 bzw. 0,42. Diese Zusammenhänge blieben auch nach der Berücksichtigung anderer Risikofaktoren für das Auftreten von PRRS bedeutend.

Welche Schlussfolgerung kann aus der Publikation gezogen werden?

Der Standort des Betriebs ist insbesondere in Gebieten mit hoher Schweinebesatzdichte von großer Bedeutung, wenn es um das Risiko der Einschleppung des PRRS-Virus geht. Es ist natürlich nicht einfach, den Standort eines Betriebs oder die Schweinebesatzdichte der Region, in dem sich der Betrieb befindet, zu ändern.

Diese Studie zeigt, dass dennoch einige Hilfsmittel zur Verfügung stehen, mit denen das Infektionsrisiko aus benachbarten Betrieben verringert werden kann. Obwohl das Pflanzen von Bäumen ein ziemlich langsamer Prozess ist, wachsen einige Baumarten sehr schnell, wodurch es möglich ist, das Auftreten von PRRS innerhalb weniger Jahre zu verringern.

Bei Planungen neuer Betriebe, die sehr häufig auf offenem Gelände gebaut werden, ist es wichtig, schon in diesem Stadium die Bodenbedeckung zu planen und nach Möglichkeit auch das optimale Gefälle zu wählen.

.

<p>Enric Marco</p>Aus Sicht der Praxis von Enric Marco

Diejenigen unter uns, die bereits seit mehreren Jahren als Veterinärmediziner in der Schweineindustrie und insbesondere im Bereich der Seuchenprävention gearbeitet haben, wird es sehr interessieren, die Schlussfolgerungen dieses Artikels zu lesen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir uns vor einigen Jahren bei der Beratung darüber, welches die besten Standorte für die Errichtung von Zuchtbetrieben sind, nach der Empfehlung von Dr. Tom Alexander, einem Vorreiter im Bereich der Biosicherheit, richteten. Tom riet immer dazu, flaches und ungeschütztes Gelände zu vermeiden. Es gab keine wissenschaftlichen Arbeiten und keine Statistiken, die diesen Rat begründeten, sondern nur gesunden Menschenverstand. Viele der Zuchtbetriebe, die es heute in Europa gibt, folgen diesem Ratschlag und einige unter ihnen haben es geschafft, PRRS-negativ (mehr als 20 Jahre ohne Infektion) zu bleiben. Wenn wir bedenken, dass die Übertragung durch die Luft langsame Luftbewegungen (schwache Winde) und hohe Luftfeuchtigkeit voraussetzen, sind flaches Gelände und Anbauflächen ideal dafür, die entsprechenden Bedingungen zu schaffen. Vorhandene Vegetation bricht die laminare Windströmung. Sie erzeugt Turbulenzen und zerstreut die Viruspartikel, was die Möglichkeit von Infektionen verringert. Was die Beschaffenheit des Geländes betrifft, bedeutet ein Gefälle von mindestens 9%, dass sich der Betrieb nicht in der Talsohle befindet, wo sich die kalte und feuchte Luft sammelt und folglich die besten Voraussetzungen für Krankheitsübertragungen durch die Luft geschaffen sind.

Ein guter Standort hinsichtlich der Biosicherheit ist bestimmt nicht der interessanteste Wert bei den Baukosten, aber er ist sicherlich mittel- oder langfristig von wirtschaftlichem Interesse, insbesondere wenn der Gesundheitszustand ein begrenzender Faktor für Produktionssteigerungen ist, wie dies bei Zuchtbetrieben der Fall sein mag.

Die Wissenschaft entwickelt sich zwar nur langsam weiter, aber es freut uns sehr, wenn sie uns Kriterien bestätigt, die für den Erhalt des Gesundheitsstatus vieler Betriebe entscheidend waren.

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